Die Einführung sogenannter Klimakammern ermöglicht den Pflanzenanbau auf begrenztem Raum und ohne Tageslicht. Von außen sehen die Klimakammern aus wie eine Art Schiffscontainer, nur kleiner. Selbstverständlich sind sie hermetisch gegen Tageslicht abgedichtet und der Container steht zudem auf einer leichten Erfrischungsanlage. Wenn Sie die Containertür öffnen, begrüßt Sie eine violett-blaue Beleuchtung. Diese Umgebung bietet viele interessante Möglichkeiten für den Pflanzenanbau!
Kaum vorstellbar
Auf den ersten Blick ist es vielleicht etwas schwer vorstellbar, aber eine Klimakammer bietet die perfekte Möglichkeit, Pflanzen anzubauen, wo und wann immer Sie wollen. In diesem speziell ausgestatteten Raum ist es möglich, Pflanzen mit allem zu versorgen, was sie brauchen. Während bisherige Technologien die Regulierung von Temperatur, Wasserzufuhr und CO2 ermöglichten, gehört nun auch die Optimierung des benötigten Lichts dazu.
Lichtbedürfnisse von Pflanzen
Es ist allgemein bekannt, dass Pflanzen eine gewisse Menge Licht benötigen. Nicht nur die Lichtmenge spielt eine Rolle, auch die Lichtfarbe ist wichtig. Im Allgemeinen benötigen Pflanzen hauptsächlich rotes und blaues Licht, aber auch sogenanntes Far-Red, eine für den Menschen kaum wahrnehmbare Lichtfarbe, kann notwendig sein. Es ist allgemein bekannt, welche Lichtbedürfnisse Pflanzen wirklich haben, doch erst in den letzten Jahren konnten wir mit der Einführung der LED-Beleuchtung wirklich darauf reagieren. Diese Art der Beleuchtung kann sowohl hinsichtlich der Farbe als auch der Lichtintensität auf die Bedürfnisse der Pflanze(n) abgestimmt werden.
Optimales Lichtklima für verschiedene Pflanzen
Zuvor wurden von Plantlab Untersuchungen zum idealsten Lichtklima für verschiedene Pflanzen durchgeführt. Das war ziemlich zeitaufwändig, aber das Unternehmen wurde bei seiner Suche von Studenten der Höheren Landwirtschaftsschule in Den Bosch unterstützt. Diese Forschung bildete die Grundlage für die Realisierung der Klimakammer. Durch die Anwendung dieser Anbaumethode kann bereits heute eine sehr erhebliche Einsparung von lediglich 30 Prozent der Energierechnung erzielt werden. Darüber hinaus kann durch den Anbau in vertikalen Schichten viel Platz gespart werden. Darüber hinaus ist die Wachstumskammer so konstruiert, dass sie Wasser wiederverwendet, was auch in diesem Bereich erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht.
Gesunde Pflanzen
Wer sich für diese neue Anbaumethode entscheidet, kann zunächst mit gesünderen Pflanzen rechnen. Dies wiederum sorgt dafür, dass der Einsatz von Pestiziden aller Art deutlich eingeschränkt werden kann. Damit nicht genug, denn der Anbau kann auch strukturell beschleunigt werden und man ist nicht mehr an den Standort gebunden. Ob Sie es in einer Garage oder unter einem Einkaufszentrum anbauen möchten, alles ist möglich. Diese neuen Optionen sorgen dafür, dass die Transportkosten und die damit verbundenen Schadstoffe für unsere Umwelt begrenzt werden können. Darüber hinaus ist es dadurch für jedermann möglich, Pflanzen wegen ihrer medizinischen Wirkung problemlos anzubauen.
Sozialer Widerstand
Der industrielle Ansatz, der durch den Einsatz der Kultivierungskammer erreicht wird, wirft natürlich viele gesellschaftliche Fragen auf. Ist es zum Beispiel notwendig, das Pflanzenwachstum auf den Millimeter genau steuern zu können und wäre es nicht besser, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen? Die Kritik ist verständlich, aber die Vorteile können nicht einfach ignoriert werden. Durch den Einsatz der Klimakammer kann Gemüse energieeffizienter angebaut werden. Darüber hinaus wird Platz gespart und das Pflanzenwachstum ist unabhängig von der Jahreszeit. Darüber hinaus gibt es auch Nutzpflanzen, die niemals in einer Klimakammer wachsen können. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Mais und Soja. Der Anbau dieser Kulturpflanzen erfordert besonders große Flächen.
Quelle: https://www.trouw.nl/tr/nl/4324/Nieuws/article/detail/1186247/2008/09/12/Gewassen-telen-zonder-daglicht.dhtml
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